Langfristige Zusammenarbeit im regionalen Schienengüterverkehr
Die Deutsche Edelstahlwerke Siegen/Hagen GmbH & Co. KG (DEW) haben die Kreisbahn Siegen-Wittgenstein (KSW) mit dem Transport von Halbzeug (Stahlknüppel) aus dem Elektrostahlwerk in Siegen-Geisweid in das DEW-Drahtwalzwerk in Hagen beauftragt. Das Elektrostahlwerk in Siegen versorgt das Drahtwalzwerk in Hagen mit Halbzeug (Knüppeln), aus denen dort Draht- und Stabprodukte gefertigt werden. Der Auftrag beinhaltet drei Umläufe pro Woche für den Transport von rund 50.000 bis 70.000 Jahrestonnen aus dem Siegener Elektro-Stahlwerk nach Hagen. Die KSW stellt der DEW exklusiv 20 Güterwagen der Gattung Smnps² zur Verfügung. Diese Waggons sind mit geeigneten Auflageflächen für das 8 Meter lange Ladegut ausgestattet und für die Verladung von bis zu 400°C warmen Stahlknüppeln geeignet. In kleinen Zugeinheiten rollieren die Waggons nachts zwischen den Standorten und dienen innerhalb des Stahlwerks in Siegen zugleich als rollendes Lager. Die Übernahme bzw. Übergabe der Waggons erfolgt an beiden Standorten auf dem jeweiligen Werksgelände zwischen der Werksbahn der DEW und der KSW. Diese Zusammenarbeit wurde jetzt in einem mehrjährigen Vertrag vereinbart.
„Diese Zusammenarbeit zeigt, dass Stahl nicht nur zur DNA der Region gehört, sondern auch zur Kernkompetenz der KSW. Unsere Kreisbahn ist ein zuverlässiger Partner im Schienengüterverkehr für die Stahlindustrie in der stärksten Industrieregion Nordrhein-Westfalens, also hier in Südwestfalen“, freut sich Landrat Andreas Müller, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der KSW.
Für die DEW ist insbesondere die feste Planbarkeit bei größtmöglicher Waggonverfügbarkeit ein Mehrwert der Zusammenarbeit. Gleichzeitig besteht die Flexibilität, zusätzliche Abfahrten innerhalb einer Woche zu organisieren. So können die Verkehre an die tatsächlichen Wochenbedarfe an Vormaterial in Hagen und die Schmelzprozesse in Siegen mit kurzen Vorlaufzeiten angepasst werden.
„Wir freuen uns sehr darüber, dass DEW uns das Vertrauen entgegengebracht hat, ein zuverlässiges Konzept zur Werksversorgung des Standortes in Hagen auf die Beine zu stellen“, sagt Christian Betchen, Geschäftsführer der KSW. „Der langfristige Vertrag ermöglicht es uns, die Verkehre laufend zu optimieren. Den ersten Schritt haben wir bereits zwei Monate nach der Verkehrsaufnahme vollzogen, indem inzwischen auch Schrottmengen aus Hagen in das Stahlwerk nach Siegen mit den Zügen zurückgeführt werden und somit zusätzliche Mengen integriert werden konnten“, so Christian Betchen.
„Fast ein halbes Jahr intensiver Vorbereitungen liegt hinter uns, in dem wir mit viel Augenmerk auf Details den geeignetsten Güterwagen für die reibungslose Integration in die bestehenden Produktions- und Verladungsprozesse gemeinsam ausgewählt und an beiden Standorten ausgiebig getestet haben“, ergänzt Markus Schäfer, Leiter Wagentechnik der Kreisbahn.
„Die Zusammenarbeit mit dem gesamten Team der KSW hat vom ersten Tag der gemeinsamen Gespräche über die diversen Ver- und Entladetest, dem Transportstart im Januar 2025 bis zum heutigen Tage gezeigt, dass die KSW nicht nur von ‚Service‘ spricht, sondern über alle Ebenen im Tagesgeschäft auch nachhaltig lebt. Für uns ist das ein Glücksgriff. Die Last- wie auch die Leerläufe laufen zuverlässig, planbar und pünktlich und bilden so eine solide Grundlage für eine gute Produktionsplanung des Walzwerks in Hagen“, so Horst Tonn, Leitung Logistik DEW.
Foto: PM DEW KSW (KSW)